YH: Der Wind ist in diesem Jahr stark und ausdauernd. Selbst an Hafentagen oder da besonders, beeindruckt er mich. Naturgewalt und Element, ungebunden, unbezogen. Was ihm in die Finger kommt, nimmt er: spielt stundenlang mit Leinen und Plastiksäcken. Die Ketten beim Hafenkran, schwere, grosse Ketten, hängen bei Nichtgebrauch oben, in so einer Art Bag verpackt. Da hatte der Wind was gefunden! Es knatterte bei jeder Böe, ein lautes „Motorengeräusch“ durchzog den Hafen. Glücklicherweise liegen wir nicht unmittelbar in der Nähe.

Mein Alltagsleben zu hause in gemauerten Räumen, alles immer weich, sauber, bequem und trocken lässt mich gut arbeiten. Ich kann sehr effizient sein so, nichts stört. Aber es ist ein entfremdetes Leben. Deshalb brauchen wir ja auch daheim die ausgleichende Natur. Spaziergänge, Wanderungen.
Und so sind diese Wochen auf Tiny ein Bad in Wind, B(r)ise, Sonne, Nieselregen, Licht, Temperaturschwankung, Geräuschkulisse, Klangkonzert. Ganz zu schweigen von all den Verrenkungen, die wir dauernd ausführen müssen, um in unserem Kleinsthaushalt zu agieren. Ein so komplett anderes Sein. Das ist heilsam.

9:45 Uhr: eben brachte der Schlosser das geschweisste Teil. Ein alter Handwerker, der auch mal bei der Marine war. Nun folgt die Montage, danach könnten wir morgen wieder auslaufen, was wir auch vorhaben. Kurs so Süd wie möglich.