Wegen 10-tägiger Quarantäne (die an unserem letzten Tag auf dem Wasser aufgehoben wurde) wurde eine Tagung in Järna (nahe Stockholm), auf der ich einen Beitrag geben wollte, abgesagt und wir verzichteten auf die Einreise.
Auch von Dänemark waren auf deutscher Seite Schauergeschichten zu hören: Dort regelt die lokale Polizei die Verhältnisse. Von Bussen (150€) und anschliessenden Ausweisungen war die Rede. Wir liefen aber von Heiligenhafen direkt Bagenkop an, das erstaunlich leer war. Dort füllten wir ein entsprechendes Formular aus. Es kam auch der Zoll vorbei, der sich aber mittels Schnüffelhund nur für Drogen interessierte. Unsere Schweizer Fahne dagegen hat amtlich in keinem Hafen jemanden interessiert.
Seglerisch hatte sich das Azorenhoch (die ersten 3 Wochen) nur nach Mitteleuropa ausgebreitet und steuerte alle Tiefdrucksysteme über Nordeuropa mit entsprechend veränderlichem, teils steifem Wind (und Regen).
Gemütliches Segeln war also eher die Ausnahme. So hatten wir dann eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen:
- Motor-Batterie versagte wegen durchgebrannter Sicherung (Batterie-Austausch)
- Wegen defektem Motor: Kurs auf nächste Torqueedo-Service Station (bei Aarhus). Das führte dazu, dass das Ruder abriss und wir nach Notruf von der dänischen Marine nach Ebeltoft geschleppt wurden.
- In der nächsten Flaute versagte der Motor erneut mit einem Kurzschluss auf der Motor-Platine: Erneutes Abschleppen und Kauf eines Aussenborders.
- Da der Motor eingeschickt werden muss entschlossen wir: Zurück nach Deutschland (Kappeln) und Auswassern (Winterlager) => 2 Wochen Ferien auf Balkonien.
Ein reichlich spannender Törn, der uns die Grenzen von Tiny fühlen liess. Gleichwohl, sobald sie und wir wieder fit sind, geht's wieder los! Kurz: Es war trotzdem schön!